Verlagerung – auf den ersten Blick ein scheinbar unkomplizierter Prozess, der von einem Unternehmen auch ohne Erfahrung und Fachwissen durchgeführt werden kann. In Wirklichkeit ist es ein komplexer und mehrstufiger Prozess, bei dem verborgene Chancen und Risiken auftreten, die anfänglich nicht erkennbar sind.
Für viele Kunden beginnt und endet der Verlagerungsprozess mit der physischen Verlagerung von Maschinen und Geräten. In der Realität ist diese Tätigkeit nur ein Teil des umfassenden Verlagerungsprozesses, den professionelle Unternehmen in dieser Branche anbieten. Natürlich ist es möglich, den Transfer einzelner Maschinen oder Geräte selbst durchzuführen (z.B. bei Umzügen innerhalb eines Produktionsbetriebs), aber bei komplexen Transfers von Produktionslinien oder ganzen Werken, aufgrund der Vielzahl möglicher Risiken, wird empfohlen, eine solche Aufgabe den Profis zu überlassen. Nur dieser Ansatz garantiert die Minimierung von Risiken, die im Laufe des Prozesses auftreten können, und maximiert die Chancen, die die Verlagerung für unser Unternehmen bieten kann. Einer der am häufigsten marginalisierten Schritte im Verlagerungsprozess ist die Vorbereitungsphase, die oft selbst durchgeführt wird. Abhängig vom Umfang und der Größe von geplanten Maßnahmen ist ein individueller Ansatz für diese Phase erforderlich, bei dem die Einbindung professioneller Verlagerungsunternehmen nicht nur die Komplexität der Maßnahmen aufzeigt, sondern auch die finanziellen Aufwendungen realistisch darstellt, die wir tragen müssen. Die Vorbereitung unterscheidet sich, je nachdem, ob wir einige Maschinen innerhalb eines Produktionsbetriebs verlagern, eine einzelne Linie oder einen technologischen Prozess transferieren oder ein ganzes Werk an einen neuen Standort verlagern. Während der Vorbereitungsarbeiten, unabhängig von deren späterem Umfang, müssen wir uns folgende Fragen stellen:
- Was ist der maximale Zeitraum, in dem unser Unternehmen die Produktion einstellen kann?
- Welche Bedeutung haben die zu verlagernden Geräte in unserem Produktionsprozess?
- Wurde die Möglichkeit der Verlagerung bei der Konstruktion der Maschinen berücksichtigt?
- Ist der Zielstandort mit allen notwendigen Medien und Anschlüssen ausgestattet?
- Welche zusätzlichen Maßnahmen sollten wir während des Transfers durchführen?
- Welche Risiken können beim Wiederanlauf der Maschinen auftreten?
- Können wir alle mit dem Transfer verbundenen Kosten abschätzen?
- Führen wir den Prozess selbst durch oder nutzen wir ein externes Unternehmen?
Aufgrund langjähriger Erfahrung haben wir die häufigsten Risiken identifiziert, die bei der Planung des Transfers berücksichtigt werden sollten:
- Konstruktionsbeschränkungen: Bei komplexen Maschinen wird die Möglichkeit der Verlagerung oft bereits in der Konstruktionsphase ausgeschlossen. In solchen Fällen müssen wir nicht nur den Transferweg (Größenbeschränkungen), sondern auch die Methode des Transfers (fehlende Befestigungspunkte) planen. Die Nichtberücksichtigung dieses Risikos kann zu Beschädigungen oder sogar zur Zerstörung der Maschine führen.
- Gesetzliche Anforderungen: EU-Richtlinien in Bezug auf die Erfüllung von Mindest- oder Grundanforderungen stellen zusätzliche Verpflichtungen für Unternehmer dar, die Maschinen an bestimmte Sicherheitsanforderungen anzupassen (bei älteren Geräten fast immer / bei neueren Geräten bei Änderungen). Die Nichtberücksichtigung dieses Risikos kann nicht nur finanzielle Verluste verursachen, sondern auch zu strafrechtlicher Verantwortung führen.
- Standort: Besonderes Augenmerk sollte darauf gelegt werden, ob der neue Standort von Maschinen die Anforderungen an die Tragfähigkeit des Bodens und mögliche Fundamentvertiefungen erfüllt. Das Aufstellen von Maschinen auf ungeeignetem Boden bringt das Risiko von Beschädigungen, und unvorhergesehene Bauarbeiten verlängern den Prozess erheblich.
- Infrastruktur und Medien: Die Nichtberücksichtigung von Änderungen der Medienanschlüsse (Strom, Druckluft, technische Flüssigkeiten), spezifische Methoden zur Materialzuführung oder Abfallentsorgung (z.B. Korridore in Fundamenten) kann zu großen Funktionsbeschränkungen und einem Rückgang der Prozesseffizienz führen.
- Unterschätzung der Kosten: Die Nichtberücksichtigung von Kosten für neue Versorgungseinrichtungen, technologische Anpassungen, zusätzliche Infrastrukturinvestitionen und Anpassungskosten in der Planungsphase kann das Projektbudget erheblich erhöhen.
Die oben genannten Risiken können beeindruckend reduziert werden, indem ein professionelles Verlagerungsunternehmen in der Planungsphase einbezogen wird. Ein solches Unternehmen kann durch frühzeitige Beratung nicht nur das Risiko verringern, sondern auch das Budget für den geplanten Transfer realistisch festlegen. Der Verlagerungsprozess einer Maschine, eines Arbeitsbereichs oder einer Produktionslinie wird von Unternehmen in erster Linie zur Verbesserung der Effizienz geplant. Während der Aktivitäten im Zusammenhang mit Layoutänderungen können wir auch eine Reihe von Chancen identifizieren, die solche Maßnahmen bieten:
- Optimierung strategischer Produktionsprozesse (Layout): Verbesserung des Materialflusses, Steigerung der Produktionsflexibilität, Optimierung der Nutzung von Produktionsressourcen.
- Modernisierung von technologischen Prozessen (neue Förderbänder, Automatisierung, Robotik, Mikropneumatik): Verbesserung der Flexibilität, Steigerung der Effizienz, Beseitigung von Verlusten.
- Reparaturen und Modernisierungen von Geräten (Schadensbehebung, Wartungsinspektionen, Service-Modernisierungen – ohne zusätzliche Stillstände): Verbesserung der Maschinen, Steigerung der Effizienz, Senkung der Servicekosten, Verkürzung der Wartungsstillstände.
- Reinigung / Regeneration / technologische Lackierung (umfassende externe und interne Erneuerung der Geräte, Anwendung von langlebigen und widerstandsfähigen Schutzbeschichtungen): Modernisierung, Verbesserung des Arbeitsumfelds, Beseitigung von Sicherheitsvorfällen.
Abschließend möchte ich noch einen weiteren wichtigen Aspekt der Vorbereitung des Gerätetransfers hervorheben – die Erstellung eines Verlagerungsimplementierungsplans. Er entsteht durch eine detaillierte Projektprüfung und sollte alle Phasen der durchgeführten Maßnahmen (auf Basis eines Zeitplans) umfassen, Aufgaben an alle am Prozess beteiligten Personen (Projektmanager, Leiter, Führungskräfte) zuweisen und die Aufgabenverteilung zwischen den am Prozess beteiligten Einheiten beschreiben. Durch eine detaillierte Planung der Maßnahmen schaffen wir eine Art Leitfaden, der die spätere Erledigung des Prozesses erleichtert und effizienter macht.
Sebastian M. Gawron
CEO / SURET